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Aktuelles Kunststoffverarbeiter fordern: Rettet die Fluorpolymere

Fluoropolymergruppe Kunststoffverarbeiter fordern: Rettet die Fluorpolymere

Der EU-Vorschlag zur Beschränkung per- und polyfluorierter Alkylsubstanzen (PFAS) gefährdet Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit. Um auf die Bedeutung von Fluorpolymeren, die der PFAS-Stoffgruppe zugerechnet werden, für die Kunststoffverarbeitung sowie industrielle Wertschöpfungsketten in Deutschland und Europa hinzuweisen, setzt sich die Fluoropolymergroup im pro-K für ihren Ausschluss aus dem Beschränkungsverfahren ein – und tauschte sich dazu mit Akteuren auf EU-Ebene aus.

08.11.2024, Frankfurt a.M.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Meetings in Brüssel

Vom 05. bis 06. November 2024 trafen sich die führenden Verarbeiter von Fluorpolymeren und weitere Teile der Branche, organisiert durch pro-K, mit internationalen Verbündeten und EU-Vertretern in Brüssel. In den zwei Tagen ging es um einen detaillierten, vor allem europäischen Blick auf den Beschränkungsprozess sowie mögliche Umweltauswirkungen von Fluorpolymeren bei Her­stellung, Verarbeitung, Verwendung sowie im End-of-Life. Gastgeber war die europäische Mittelstandsorganisation SME Connect mit ihrem Büro direkt im Brüsseler Europaviertel.

„Die aktuell diskutierte EU-Regulierung ist ein Worst-Case-Szenario. Der Beschränkungsvorschlag unterschätzt erheblich den Umfang der Ver­wendung und die Bedeutung des Einsatzes von Fluorpolymeren in Schlüsselanwendungen gerade in der Prozessindustrie. Er wird drastische Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort Europa haben und bedroht zahlreiche innovative, gesunde Unternehmen der Kunststoffverarbeitung, wenn er kommt wie geplant“, erklärte Dr. Michael Schlipf, Sprecher der Fluorpolymergroup jetzt in Brüssel.

Beschränkungsverfahren wirkt sich schon heute auf Branche aus

Die Kunststoff verarbeitende Industrie ist ein wesentlicher Bestandteil der Wertschöpfungskette von Fluorkunststoffen. Diese Hochleistungs­kunststoffe werden für eine Vielzahl an wichtigen technischen Komponenten für die digitale und grüne Transformation verwendet, darunter Halbleiter und Batterien. Der von fünf europäischen Ländern ausge­arbeitete und der Europäischen Chemikalien­agentur (ECHA) im Januar 2023 vorgelegte Vorschlag zur Beschränkung von PFAS ist eine wichtige Säule der Chemikalienstrategie der EU. Er berücksichtigt jedoch unter anderem nicht, dass Fluorpolymere die OECD-Anforderungen als ‚Products of low Concern‘ erfüllen, also als sicher eingestuft sind.

Schon heute befinden sich die Hersteller und Verarbeiter von Fluor­polymeren durch das lang andauernde Verbotsverfahren in einem Schwebezustand: Investitionen fallen weg und Unternehmen haben teilweise Schwierigkeiten, junge Menschen für eine Tätigkeit in der Branche zu gewinnen. In der Konsequenz finden Innovationen mit Fluorpolymeren immer seltener in Europa statt. „Die EU schwächt sich mit einem möglichen Bann dieser Hochleistungskunststoffe selbst, ohne dass viel für die Gesundheit der Be­völkerung gewonnen wäre, da die Haupteintragspfade von PFAS in die Umwelt ganz woanders liegen. ECHA und Europäische Kommission sollten daher zeitnah eine Ausnahme für die Produktion von Fluorpolymeren einschließlich der relevanten Roh­stoffe und deren Verwendung in industriellen Anwendungen gewähren“, forderte Dr. Schlipf beim Austausch mit Plastics Europe und weiteren europä­ischen Partner­organisationen. Die Gespräche mit den Entscheidern in Brüssel werden fortgesetzt.


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Dr. Patrick Kohlas
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