Auch in 2022 ging die Zahl der neuen Ausbildungsverträge zum/r Kunststoffverfahrensmechaniker/in zurück - im Vergleich zum Jahr 2021 um gut acht Prozent. Die Kunststoffverarbeitende Industrie arbeitet an einer Trendumkehr.
Der negative Trend rund um den Ausbildungsberuf zum/r Kunststoffverfahrensmechaniker/in setzte sich 2022 weiter fort – und dass bei einem bereits niedrigen Ausgangsniveau: Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1.429 neue Ausbildungsverträge in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen; ein Rückgang um gut acht Prozent gegenüber dem Jahr 2021. Die Gesamtzahl der Auszubildenden in diesem Bereich sank ebenfalls deutlich um knapp 14 Prozent. Dies belegen aktuelle Zahlen der Deutschen Industrie- und Handelskammer.
Damit setzt sich eine bereits länger anhaltende Entwicklung immer schneller fort: Der Kunststoffverarbeitenden Industrie geht der „Rohstoff Mensch“ verloren. Und das in einer Zeit, in der laut einer GKV-Umfrage knapp 30 Prozent aller Unternehmen der Kunststoffverarbeitung in Deutschland ihren Personalbestand im Jahr 2023 gerne erweitern würden. Immerhin weitere 60 Prozent planen mit einer Beibehaltung der Belegschaft. Folglich geht es hier um eine gesunde Branche mit zukunftsträchtigen Arbeitsplätzen – für die sich allerdings immer weniger junge Menschen begeistern können.
Langfristig sinkende Auszubildenden-Zahlen
„Die Zahlen bestätigen das, was wir auch in unseren Gesprächen mit Mitgliedsunternehmen sehen: Die Suche nach technischem Nachwuchs bleibt schwierig. Die Kunststoffverarbeitende Industrie könnte in der technischen Berufsausbildung gut zweimal so viele Ausbildungsplätze besetzen, wie es aktuell der Fall ist“, ordnete Ralf Olsen, Hauptgeschäftsführer pro-K, die neuesten Zahlen zur Ausbildungsentwicklung ein. „Gut ist, dass das Thema mittlerweile bei der Politik angekommen ist. Mit der Exzellenzinitiative der Bundesregierung soll nun auch in den Gymnasien stärker als bisher auf die duale Berufsausbildung hingewiesen werden, so dass sich mehr junge Menschen für eine (technische) Berufsausbildung entscheiden.“
Fachkräftesuche wird zur Marketingaufgabe
Und auch die Branche selbst bleibt aktiv: So zeichnet der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie unter Federführung von pro-K seit 2001 mit dem Günter-Schwank-Preis die besten Verfahrensmechaniker/-innen für Kunststoff- und Kautschuktechnik eines Jahrgangs aus – und informiert dabei über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten in der Kunststoffindustrie. Dazu kommen weitere Bausteine wie etwa die Kunststoff-Ausbildungsinitiative kai auf der Branchenleitmesse K: In Ausstellungen, Diskussionsrunden und an Forschungsständen erleben Auszubildende, Schüler/innen und Studierende von morgen hier die Arbeit mit Kunststoff hautnah.
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pro-K
Als Trägerverband des Gesamtverband der Kunststoffverarbeitenden Industrie e.V. (GKV) vertritt der pro-K Industrieverband langlebige Kunststoffprodukte und Mehrwegsysteme e.V. als Spitzenverband die Hersteller von Konsum- und Halbfertigprodukten aus Kunststoff gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Dr. Patrick Kohlas
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